Trauer um Rainer Casper

Das Berliner Ensemble trauert um unseren ehemaligen Mitarbeiter, Kollegen und Freund Rainer Casper, der am 7. Dezember 2024 im Alter von 60 Jahren überraschend verstorben ist.

Rainer Casper war von 2021 bis 2023 am Berliner Ensemble als Leiter der Beleuchtungsabteilung tätig und blieb dem Haus im Anschluss als Lichtdesigner verschiedener Produktionen verbunden. Er war ein geschätzter Kollege, dessen außergewöhnliche Designs auf unserer Bühne bewahrt bleiben. Wir werden ihn als Menschen und Künstler in Erinnerung behalten. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

"Rainer Casper brauchte als Lichtdesigner keine Beleuchtungsproben. Er war sowieso bei allen Proben auf der Bühne, wollte dabei sein, wenn etwas Neues entstand, kannte und liebte alle Momente der Schauspieler und Schauspielerinnen und die Ideen der Regie. Und dann setzte er ihnen etwas ganz Eigenes entgegen, sein Licht, das allein er vorgab, das er ganz allein erfand, auf eine hoch künstlerische Art und Weise, innovativ, überraschend, Struktur und Atmosphäre und Raum gebend. 

Rainer war neugierig auf die Arbeit aller beteiligten Künstlerinnen und Künstler, aber auch auf technische Neuerungen, und so war er einer der ersten, der mit Beamern leuchtete oder andere besondere Apparate anschaffte und einbaute in seine Lichtwelten. Wenn Rainer Casper das Licht machte, wusste ich immer, wen ich fragen konnte nach dem Stand einer Produktion und nach seiner Einschätzung, wohin sich eine Inszenierung noch würde entwickeln können. 

Seine Bildwelten wie etwa für Robert Borgmanns 'Phädras Liebe', Ersan Mondtags 'Woyzeck' oder die Arbeiten von Frank Castorf, zuletzt 'Kleiner Mann - was nun?', und Luk Percevals stark auf die Lichträume gebaute Inszenierung von '1984' werden im Repertoire des Berliner Ensembles noch lange ein künstlerisches Erinnern an Rainer Casper sein. Die Schauspielerinnen und Schauspieler werden Rainers Dabeisein und seine Impulse und Akzente an ihrer Arbeit allein durch Licht schmerzlich vermissen. 

Er war einer der Großen auf seinem Gebiet. Und er ist wirklich viel zu früh gegangen." 

Oliver Reese, Intendant