© Moritz Haase
Fast 65 Jahre arbeitete Werner Riemann, geboren am 25. Januar 1934, am Berliner Ensemble. 1956 sprach er an seinem Geburtstag bei Bertolt Brecht und Helene Weigel für eine Komparsenrolle in "Leben des Galilei" vor und wurde sogleich engagiert. Seitdem spielte er über Jahrzehnte in zahlreichen BE-Inszenierungen. Der gelernte Apotheker entbrannte schnell für das Theater. Nach einer Ausbildung zum Diplom-Schauspieler führten ihn Arbeiten nach Prenzlau und Dresden. Ab 1963 war er wieder fest am Berliner Ensemble engagiert und arbeitete als Schauspieler und Regieassistent, u.a. bei Fritz Marquardt, Manfred Wekwerth, B.K. Tragelehn, Einar Schleef und Peter Palitzsch.
Als Schauspieler stand er sehr berührend zuletzt am 27. Januar 2020 in "Ballroom Schmitz" von Clemens Sienknecht und Barbara Bürk auf der Bühne.
Seit 1999 bot Werner Riemann zudem Theaterführungen an und zeigte in über 2.000 Führungen mehr als 30.000 Besucher:innen sein Berliner Ensemble und erzählte von seinen Begegnungen mit Brecht und Weigel und den vielfältigen Erlebnissen seines Theaterlebens am Berliner Ensemble.
"Werner Riemann war die gute Seele des Theaters – noch bis vor zwei Jahren begeisterte er das Publikum mit seinen legendären Theaterführungen, in denen er mit so viel Charme und Witz von all seinen Erlebnissen am BE erzählte. Solange es gesundheitlich für ihn möglich war, ging er jeden Tag ins ‚Büro‘ und nahm Platz an seinem festen Tisch in der Kantine, an dem er nie lange alleine sitzen blieb. Wir alle hier am Berliner Ensemble trauern um Werner Riemann und sind in Gedanken bei seiner Familie." Oliver Reese, Intendant