Im Rahmen der berlinweiten Aktionstage #BerlinistKultur vom 16. bis 18. Dezember 2024 zeigt sich das Berliner Ensemble solidarisch mit kulturellen Einrichtungen, deren Existenz aufgrund der geplanten Kürzungen massiv gefährdet ist. Am 16. und 17. Dezember lädt das Berliner Ensemble Vertreter:innen der Schaubude und des Gefängnistheaters aufBruch ein, im Anschluss an die Vorstellungen im Großen Haus zum Publikum zu sprechen und ihre Perspektive in die aktuellen Kürzungsdebatten einzubringen.
Trotz zahlreicher Proteste der vergangenen Wochen plant der Senat weiterhin radikale Kürzungen in unterschiedlichen Bereichen, allein die Sparmaßnahmen im Kulturbereich liegen mit 130 Millionen weiterhin unverändert bei fast 12%, obwohl die Kultur insgesamt nur 2,1% des Gesamtetats ausmacht. Die nun vom Senat angekündigten Veränderungen bedeuten zwar Erleichterungen für einzelne Institutionen, es handelt sich jedoch lediglich um Umverteilungen und die kulturelle Vielfalt Berlins ist weiterhin bedroht. Gerade kleinere Einrichtungen und freie Künstler:innen sind von den Kürzungen existenziell bedroht und stehen möglicherweise vor dem Aus. Zwei Einrichtungen, die besondere Künstlerische Arbeit leisten, möchte das Berliner Ensemble nun dem Publikum vorstellen.
© Lea_Röwer
Schaubude Berlin
Am 16.12. spricht Tim Sandweg, der künstlerische Leiter der Schaubude, im Anschluss an Vorstellung von "It’s Britney, Bitch". Die Schaubude Berlin ist das zentrale Produktionshaus für zeitgenössisches Figuren- und Objekttheater und eine Ankerinstitution der freien darstellenden Künste mit internationalem Renommee. Von den angekündigten Kürzungen in Höhe von 15 % bei ihrer Trägerin, der Kulturprojekte Berlin GmbH, wäre die Schaubude Berlin direkt betroffen. Kürzungen in dieser Höhe würden die Substanz, das künstlerische Profil und das Programm des Theaters nachhaltig schädigen und seine Vorreiterrolle als international renommiertes Figurentheater gefährden. 30% des Programms müsste das Theater streichen, darunter insbesondere Angebote im Bereich Barrierefreiheit und Vermittlung sowie das Kinderprogramm von April bis September.
Weitere Informationen finden Sie unter www.schaubude.berlin.
Theater Aufbruch
Am 17.12. sprechen der Regisseur Peter Atanassow und die Produktionsleiterin Sibylle Arndt als Vertreter:innen des Theaterprojekts aufBruch. Seit fast 30 Jahren erarbeitet das Theaterprojekt aufBruch höchst erfolgreich Inszenierungen mit (straffälligen) Menschen aller Altersgruppen, unterschiedlicher kultureller Herkunft sowie unterschiedlichem Sprach- und Bildungsniveau. Die Arbeit von aufBruch ist neben seinem künstlerischen und seinem Resozialiserungsaspekt darüber hinaus das einzige Projekt im Berliner Strafvollzug, welches Berliner:innen einen unzensierten und freien Dialog mit Inhaftierten ermöglicht und damit einen großen Beitrag für die Demokratiebildung leistet. Die Senatsverwaltung für Justiz in Berlin – die bisher 2/3 des Gesamtbudgets zur Verfügung stellte –, hat für das Theater ab sofort 70% Kürzungen an Zuwendungsmitteln beschlossen. Damit steht die Existenz des Projekts auf dem Spiel.
Weitere Informationen finden Sie unter www.gefaengnistheater.de.
© Thomas Aurin
FELD - Theater für junges Publikum
Am 18.12. sprechen Gabi Dan Droste und Verena Lobert. Das FELD ist ein Kinder- und Jugendtheater der Freien Szene Berlins. In Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen, Senior:innen initiieren und ermöglichen sie die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen und stärken den Zusammenhalt innerhalb der Kiez-Communities. FELD hat es sich zur Aufgabe gemacht, besonders vielen Menschen Teilhabe zu gewährleisten. Für die fragile Struktur von FELD würden weitere Kürzungen die gesamte Existenz bedrohen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.jungesfeld.de.