Es kann doch nur noch besser werden

Ein Stück mit Musik für diverse Leute
Von Sibylle Berg
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
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Theaterkasse

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Der reguläre Vorverkauf für alle Vorstellungen im Januar bis 2. Februar läuft! Unsere Theaterkasse hat montags bis samstags von 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr für Sie geöffnet.

Ein paar Menschen feiern an diesem Abend Abschied, denn sie beginnen ein neues Leben in einer KI-gesteuerten virtuellen Realität namens "Prima Leben". Alle hier müssen sich noch daran gewöhnen, dass das Metaversum kein Paradies, sondern ein gespenstisch ähnliches Abbild der alten Welt geworden ist – und dem Untergang entgegenblickt. Wie konnte das passieren? Was schöner, gerechter und friedlicher zu sein antrat, reproduziert nun die gleichen alten Regeln und Grausamkeiten? Von dem Lifestyle eines digitalen, minimalistischen Lebens bleibt nicht viel übrig, wenn plötzlich die Cloud offline geht, der Strom ausfällt oder eine Sturmflut naht...

Ein paar Menschen feiern an diesem Abend Abschied, denn sie beginnen ein neues Leben in einer virtuellen Realität namens „Prima Leben“. Leider handelt es sich um die kostengünstige Basisversion. Die alte Hoffnung, dass eine digitale Welt gegenüber der Wirklichkeit einfach schön sein könnte, Ungleichheit überwinden oder gar frei von Hass und Stumpfsinn sein könnte, ist bald verblasst. Die virtuelle Welt entpuppt sich als ebenso trist wie die alte Realität: Einsame Avatare versuchen sich in einer hyperkapitalisierten Welt ein Leben einzurichten, während Wohnraum, werbefreie Kommunikation und die Chance auf menschliche Beziehungen verschwinden.

Ob und wann hier noch ein Mensch mit Menschen spricht, ist schwer auszumachen. Vielleicht sind das alles nur Chatbots, quasi ein wilder Schlagabtausch von Social-Media-Posts und Memes, die auf sich selbst antworten? Hier träumen keine Menschen mehr von einem besseren PRIMA LEBEN Leben – dafür reicht die Fantasie nicht. Hier träumt höchstens der Algorithmus. Im Stück heißt es: „Vielleicht träumen die Maschinen und Geräte von der Rettung des Planten. Durch Entfernung der Menschen – und das könnte so aussehen …“. Diese launische KI, die hier die Regeln macht, ist jedenfalls nicht mehr der vermeintlich hilfreiche Algorithmus, als der er programmiert worden sein mag.

Es folgt leider ein Downgrade: „Weniger Prima Leben“. Es kann doch nur noch besser werden zeigt eine denkbare, leider nicht allzu ferne Zukunft, in der ein alternativloser Kapitalismus und der technologische Fortschritt eine Welt schaffen, in der Menschen auf die eine oder andere Art überflüssig werden. In einer Welt der Maschinen hat das Menschliche einfach keine Lobby mehr.

von Karolin Trachte

Digitales Magazin

Trailer

Pressestimmen

"Max Lindemann bringt Sibylle Bergs 'Es kann doch nur noch besser werden' in Berlin zur lustig knallenden Uraufführung."Süddeutsche Zeitung

"Eine einfallsreiche, gewitzte und im besten Sinne quietschbunte Inszenierung."Tagesspiegel

"Intelligent bringt Max Lindemann den Text auf der Drehbühne in Schwung, ohne jedes Detail der von Sibylle Berg komplex ausgefeilten Vorlage durchleuchten zu wollen. Das Ensemble stürzt sich zur elektronischen Livemusik von Olan mit Aplomb in die Abgründe und Besenkammern des digitalen Zeitalters und lässt die Figuren ein glückliches Dasein vor dem Untergang im Cyberspace beschwören."Frankfurter Allgemeine Zeitung

"'Es kann doch nur noch besser werden' – was dieser Satz bedeutet, kommt sehr drauf an, wann er gesagt wird. In Sibylle Bergs Stück erst ganz am Ende, wenn für die Menschheit schon alles verloren ist. Trotzdem steckt in dem Text und seiner sehr auf menschliche Unterhaltungsbedürfnisse zugeschnittenen Uraufführungsinszenierung irgendwie auch noch die Hoffnung, dass der Groschen ein bisschen früher fällt."Nachtkritik

"Selbstverständlich ist es Sibylle Berg ein Leichtes, mit ihrer superklugen Begriffsarbeit und ihrer Eloquenz der Verachtung zu verbildlichen, wohin die Reise geht – und zwar umso schneller, je mehr Hoffnung wir auf die Segnungen der Technologie und der smarten Maschinen setzen."Berliner Zeitung

"Die Zukunft wird schrecklich. Im Theater kann man schon mal üben, daran Spaß zu haben."Süddeutsche Zeitung

"Überzeugend hat der Bühnen- und Kostümbildner Sita Messer eine bizarre Science-Fiction-Szenerie entworfen, die durch illustrierende Videos von Jo Jakob Hübner erweitert wird: bunt und berauscht, gepixelt und konfus."Frankfurter Allgemeine Zeitung

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