Eine neue Dreigroschenoper für Berlin

Barrie Kosky inszeniert erstmals am Berliner Ensemble

Barrie Kosky inszeniert eine Neuproduktion von Bertolt Brechts und Kurt Weills "Die Dreigroschenoper" am Berliner Ensemble – dem Theater, wo 1928 auch die Uraufführung stattfand. Das gaben BE-Intendant Oliver Reese und Regisseur Barrie Kosky heute im Rahmen eines Pressegesprächs bekannt. Das Dirigat übernimmt Adam Benzwi. Premiere ist am 29. Januar 2021 im Großen Haus des Berliner Ensembles.

"Ich freue mich sehr, dass wir für die Neuinszenierung dieses Stückes, das so eng mit unserem Theater verbunden ist, einen besonderen Regisseur gewinnen konnten. Die Auseinandersetzung mit Brechts Werk bildet einen wichtigen Schwerpunkt unserer Arbeit am Berliner Ensemble und Barrie Kosky war meine erste Wahl für diese Produktion. Die Idee entstand bereits vor Antritt meiner Intendanz und ich bin froh, dass wir sie nun endlich Anfang 2021 realisieren können. Barrie ist als Regisseur ein Grenzgänger mit Lust an frecher Unterhaltung und ich bin sehr gespannt, welche neuen Perspektiven er auf diesen weltbekannten Stoff findet,“ sagte Intendant Oliver Reese.

 

Barrie Kosky arbeitet erstmals am Berliner Ensemble

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Pressegespräch Berliner Ensemble "Dreigroschenoper" mit Oliver Reese, Barrie Kosky und Adam Benzwi

Regisseur Barrie Kosky: "Es freut mich überaus, dass Oliver Reese mich gefragt hat, die Dreigroschenoper am Berliner Ensemble zu inszenieren. Dieses brillante und revolutionäre Musiktheater-Werk an dem Haus auf die Bühne bringen zu dürfen, für das Weill und Brecht es geschrieben haben, ist eine sehr große Ehre. Und ich freue mich natürlich auch sehr auf die Arbeit mit meinem Team, Adam Benzwi und Rebecca Ringst, sowie mit den wunderbaren Schauspieler*innen des Berliner Ensembles.“

Dirigent Adam Benzwi ist ein US-amerikanischer Pianist und musikalischer Leiter des Studienganges Musical/Show an der Universität der Künste Berlin. Als Musikalischer Leiter und Arrangeur verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit Barrie Kosky, u.a. bei den Produktionen "Ball im Savoy", "Eine Frau, die weiß, was sie will!" sowie "Die Perlen der Cleopatra" an der Komischen Oper Berlin. Das Bühnenbild entwirft von Rebecca Ringst, die seit 2015 mit Barrie Kosky arbeitet. Gemeinsam erarbeiteten sie u.a. an der Bayerischen Staatsoper "Der feurige Engel", "Jewgeni Onegin" an der Komischen Oper Berlin sowie "Die Meistersinger von Nürnberg" bei den Bayreuther Festspielen. Die Besetzung wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

 

Neuinszenierung am historischen Ort der Uraufführung

"Die Dreigroschenoper" ist eine Bearbeitung der "Beggar's Opera" von John Gay und Johann Christoph Pepusch. Am 31. August 1928 eröffnete der neue Direktor Ernst Josef Aufricht mit der Uraufführung von Bertolt Brechts und Kurt Weills "Dreigroschenoper" im Bühnenbild von Caspar Neher das Theater am Schiffbauerdamm. Regie führte zunächst Erich Engel, nach chaotischen Proben übernahm Brecht selbst zum Ende hin die Regie. Es wurde einer der größten Theatererfolge der Weimarer Republik.

Pressegespräch Berliner Ensemble "Dreigroschenoper" mit Adam Benzwi, Barrie Kosky und Oliver Reese

© Moritz Haase

Seit der Uraufführung gab es insgesamt drei Neuinszenierungen der "Dreigroschenoper" am Schiffbauerdamm, u.a. von Manfred Wekwerth. Die letzte Neuinszenierung am Berliner Ensemble liegt 12 Jahre zurück, Regie führte Robert Wilson. Mit den letzten Vorstellungen dieser Produktion im Februar 2020 verabschiedet das Berliner Ensemble diese Inszenierung. Der Vorverkauf für die Vorstellungen am 7., 8. und 9. Februar beginnt am 3. Januar um 10.00 Uhr.

Die Neuproduktion von "Die Dreigroschenoper" entsteht mit Unterstützung der Lotto-Stiftung Berlin.