Uraufführung von "Felix's Room"

Komische Oper Berlin und Berliner Ensemble zeigen im Juni ein digitales Hybridprojekt von Adam Ganz und ScanLAB Projects

"Felix’s Room", in der Regie von Adam Ganz und ScanLAB Projects, ist eine Koproduktion von Komische Oper Berlin und Berliner Ensemble in Kooperation mit ScanLAB Projects

 

Komische Oper Berlin und Berliner Ensemble zeigen ab 28. Juni 2023 in Berlin als Koproduktion die digital-hybride Uraufführung "Felix‘s Room", inszeniert von Adam Ganz und dem Kreativstudio ScanLAB Projects. Die theatrale Installation mit Musik wurde im Rahmen des von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Verbundprojektes "Spielräume!" von einer Jury unter über 300 internationalen Bewerbungen ausgewählt. Ziel der Ausschreibung war es, ein Pilotprojekt jenseits der klassischen Grenzen von Schauspiel und Musiktheater zu ermöglichen, das einen neuen Blick und neue Möglichkeiten in Bezug auf digital-animierte Kunst eröffnet und den analogen und digitalen Raum miteinander verbindet. Die Uraufführung wird auf einer eigens für die Produktion eingerichteten Bühne am Berliner Ensemble stattfinden. Der Vorverkauf läuft bereits, der Eintritt ist frei!



Dieses historische Drama, das die Lebensgeschichten von Felix Ganz und seiner Frau Erna auf Grundlage von Archivquellen rekonstruiert, entwickelt neue digitale Erzählformen an der Schnittstelle von Theater, Musik und technischer Innovation. Das Publikum wird mithilfe von projizierten holographischen Effekten und Bühnenbildern aus hochaufgelösten 3D-Scans in das Leben von Felix Ganz versetzt, der 1942 in ein sogenanntes "Judenhaus" gebracht wurde und in Briefen und Zeitdokumenten auf seine Vergangenheit zurückblickt. Die ausgefeilte Hologramm-Technologie erlaubt es dabei, reale Orte, Reisen und Erinnerungen auf der Bühne erlebbar zu machen.

 

Rekonstruktion eines Lebens durch holographische Projektionen

Eine Kommode und ein skizzierter Grundriss sind alles, was in einer Ein-Zimmer-Wohnung im sogenannten Judenhaus in der Mainzer Kaiserstraße übrigbleibt. Hier wurden Felix und Erna Ganz ein Jahr lang festgesetzt, nachdem sie aus ihrer Villa mit Rheinblick vertrieben worden waren. Er muss sein Leben als wohlhabender Kaufmann mit internationalen Verbindungen aufgeben. Seine Heimat ist verloren, seine Kinder konnten fliehen. Mit der Außenwelt ist er nur durch Briefe, gelegentliche Geräusche der Nachbarschaft und dem Blick auf das Hauptquartier der Gestapo auf der anderen Straßenseite verbunden. Felix’ Zimmer ist Gefängnis und Gedächtnispalast zugleich, dem er und Erna mithilfe seines Grammophons kurzzeitig entkommen und mit den Geistern von vergangenen ausschweifenden Partys und Reisen in weit entfernte Länder füllen können.



In "Felix‘s Room" fügt Adam Ganz die Geschichte seines Urgroßvaters Felix anhand weniger überlieferter Briefe zusammen, in denen aus Furcht, dass die Gestapo mitlesen könnte, nie die ganze Wahrheit gesagt werden konnte. Unter Leitung des Architekten Matt Shaw rekonstruiert das Team von ScanLAB Projects mit seiner 3D Scan- und Projektionstechnologie das Zimmer nach der Originalskizze und zeichnet die Orte auf, die Felix besuchte. Dieses Gemeinschaftsprojekt verleiht Felix und Erna Bild und Stimme; die Künstler:innen der Komischen Oper Berlin und des Berliner Ensembles hauchen ihrer Geschichte neues Leben ein.

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© JR Berliner Ensemble

ScanLAB Projects und Adam Ganz

Der Schriftsteller und Drehbuchautor Adam Ganz ist Professor am Department of Media Arts an der Royal Holloway University of London und Leiter des Writers Room bei der StoryFutures Academy. Seine Hauptforschungsinteressen konzentrieren sich auf audiovisuelles Erzählen, insbesondere auf die Migration audiovisueller Produktionsprozesse ins Digitale, und andere Formen des kollaborativen Erzählens. ScanLAB Projects ist ein preisgekröntes Kreativstudio aus London. Unter Leitung der Architekten Matt Shaw und William Trossel produziert das Studio einzigartige Kunstwerke, Filme und immersive Installationen mithilfe der innovativen Technik des 3D Scannens. Die preisgekrönten Arbeiten von ScanLAB Projects wurden von BBC, ARTE, National Geographic, The Guardian und der New York Times präsentiert und international von Institutionen wie LACMA, der Biennale, der Louisiana, dem New Museum NYC, der Royal Academy und dem Barbican Centre gezeigt.

Die Produktion wird von der internationalen Theatergruppe Complicité und StoryFutures, dem National Centre for Immersive Storytelling in Großbritannien, unterstützt.

 

Das Gemeinschaftsprojekt "Spielräume!

Die Komische Oper Berlin und das Berliner Ensemble haben sich im Rahmen des von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Kooperationsprojekts "Spielräume!" zum Ziel gesetzt, neue künstlerisch-digitale Formate zu entwickeln, die digitale Technologien mit den klassischen Elementen, Fähigkeiten und Ressourcen von Theater und Oper verbinden. Im Laufe des Jahres folgen im Rahmen von "Spielräume!" weitere künstlerische und vermittelnde Digital-Projekte in Zusammenarbeit von Komische Oper Berlin und Berliner Ensemble.

Die Koproduktion "Felix‘s Room" ist Teil des Kooperationsprojekts "Spielräume!" gefördert im Programm Kultur Digital der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 

 

 

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