© Moritz Haase

Liebes Arschloch

Szenische Lesung
Von Virginie Despentes
Aus dem Französischen von Ina Kronenberger und Tatjana Michaelis
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
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"Das Gerücht macht allmählich die Runde – vielleicht weißt du es ja schon? Sie bereitet etwas vor. Du weißt schon, diese #MeToo-Welle ... wir in der Verlagsbranche hinken da etwas hinterher ..."

Oscar Jayack, Star-Autor in der Mid-Life-Crisis, hat ein Problem. Mindestens ... Nachdem er die junge Verlagsassistentin Zoé Katana sexuell belästigt und die sich blöderweise als radikal-feministische Social-Media-Aktivistin entpuppt, hat er nun einen waschechten #MeToo-Skandal an den Hacken. Im Netz pöbelt Oscar munter weiter. Doch seinen misogynen Instagram-Post gegen Rebecca Latté, lässt die erfolgreiche Schauspielerin im mittleren Alter nicht durchgehen. Schreibend schießt sie zurück. Was als ein verbitterter Schlagabtausch beginnt, entwickelt sich jedoch nach und nach zu einem langen Gespräch über das Älterwerden, Drogenabhängigkeit und Einsamkeit. 

Virginie Despentes ist so etwas wie die Punk-Feministin der französischen Literatur. Rotzig-direkt doch ebenso empathisch-liebevoll erzählt sie in ihrem aktuellen Roman "Liebes Arschloch" über die Gereiztheit der digitalen Öffentlichkeit und von Menschen, die sich lieber beschimpfen, als allein zu sein. Tjana Thiessenhusen inszeniert zum Ende ihrer Assistenzzeit Despentes modernen Briefroman als szenische Lesung.