Der Lebenslauf des Boxers Samson-Körner

Erzählt von ihm selber, aufgeschrieben von Bertolt Brecht
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1924 lernte Bertolt Brecht den amtierenden Boxmeister im Halbschwer- und Schwergewicht Paul Samson-Körner kennen und ließ sich die Geschichte seiner Jugend erzählen: Das Leben eines Ausreißers und Taugenichts, der schließlich zum Boxsport fand. Nicht die Siege und Triumphe, sondern vielmehr die kleinen Niederlagen und alltäglichen Demütigungen waren es, die ihn erkennen ließen, dass wir möglicherweise nicht nur für das verantwortlich sind, was wir selbst tun, sondern auch für das, was uns angetan wird. "Denn das Erste, was da sein muss, damit ein richtiger Boxer zustande kommt, ist das Herz."

Durch einen gemeinsamen Freund lernt Bertolt Brecht im Jahre 1924 den amtierenden deutschen Schwergewichtsmeister Paul Samson-Körner kennen. Fortan werden die beiden häufig zusammen in einschlägigen Berliner Lokalen gesehen. In einem Interview beteuert Brecht es handele sich bei Samson-Körner um einen "großartigen und bedeutsamen Typus" und er beschließt den Werdegang des Boxers aufzuschreiben. Unter dem Titel "Der Lebenslauf des Boxers Samson-Körner" entsteht zusammen mit Elisabeth Hauptmann eine Fortsetzungsgeschichte über das Leben eines Ausreißers, der sich treiben lässt und lernt sich "durchzuboxen", die ab Ende des Jahres 1926 in der Sportzeitschrift Die Arena erscheint.
Nach einem verlorenen Kampf im Januar 1927 verkündet die Presse gnadenlos das Karriereende des fast 40-jährigen Altmeisters. Zu diesem Zeitpunkt erscheint die vierte und letzte abgedruckte Folge und Brecht beendet vorzeitig das Schreiben.
Daraufhin lebt Paul Samson-Körner noch einige Zeit von seiner Popularität, gibt den Startschuss beim Berliner Sechstagerennen, arbeitet als Ringrichter und hat kleinere Filmauftritte. Am 25. August 1942 verunglückt er tödlich bei einem Verkehrsunfall.

Pressestimmen

"Ein Solokampf, der begeistert."Theater der Zeit

"Wir sitzen im Berliner Ensemble und sehen und hören dem beeindruckenden Schauspieler Oliver Kraushaar zu, wie er als Samson-Körner vor einem Papiermond steht und eine atemlos intensive Stunde lang erzählt, wie er zum Boxer wurde."Berliner Zeitung

"Wer diesen kurzweiligen, starken Abend gesehen hat, der versteht, was Brecht an Samson-Körner mochte."Berliner Morgenpost

"Diese inszenatorische Zurückhaltung, die völlige Konzentration auf den Ausnahmedarsteller Oliver Kraushaar und auf eine exakte Sprachregie trifft genau den Punkt. Kraushaar findet scheinbar mühelos den richtigen Ton. Die Schnoddrigkeit des Boxers, der ohne Wehleidigkeit von schwierigsten Begebenheiten erzählt, kommt überzeugend rüber. Die Tempowechsel, die wohl überlegten Pausen, das genaue Erinnern und überstürzte Rausrotzen des Textes zeigen großes schauspielerisches Können."Junge Welt

"Ein Mensch steht auf der Bühne und erzählt vom Boxen und vom Leben, während er sich ankleidet. Wer aber meint, das wäre langweilig, weil außerordentlich handlungsarm (was es tatsächlich ist!), sieht sich völlig getäuscht. Und das liegt vor allem an dem Schauspieler Oliver Kraushaar. Denn was der macht ist große Kunst."Theater der Zeit

"Oliver Kraushaar spielt im Berliner Ensemble ein großes Solo mit Sport-Texten von Bertolt Brecht."Berliner Zeitung