Phädra, in Flammen

Von Nino Haratischwili
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Etwas ist faul am Stillstand in Athen. König Theseus, alt geworden, hält dennoch routiniert an seiner Macht fest. Seine Gattin Phädra, in den Wechseljahren, brennt vor Sehnsucht, das zu lang getragene Regel-Korsett des Königspalastes endlich abzustreifen. Demophon, der Erstgeborene, steht schon als Thronfolger bereit, er muss nur noch verheiratet werden. 

Doch die vom Vater auserwählte Braut Persea sorgt für Unruhe im Palast, denn Persea und Phädra verlieben sich ineinander. Ein Skandal, der laut dem Hohepriester Menschenopfer fordert – und die bestehende Ordnung ins Wanken bringt. Mit der Überschreibung des antiken "Phädra"-Mythos greift Nino Haratischwili in ihrem Theaterstück parabelhaft Fragen nach Machtpolitik, Emanzipation und politischer Regression auf.

Etwas ist faul am scheinbaren Stillstand in Athen. König Theseus verkennt die Zeichen der Zeit und hält routiniert an seiner Macht fest; seine Gattin Phädra, in den Wechseljahren, brennt vor Sehnsucht, das zu lang getragene Regel-Korsett des Königspalastes abzustreifen und endlich ihren eigenen Bedürfnissen zu folgen. Demophon, der Erstgeborene, steht schon als Thronfolger bereit, er muss nur noch verheiratet werden. Doch Persea, die von Theseus auserwählte Braut, sorgt für Unruhe im Palast, denn die junge, eigenwillige Frau und Phädra verlieben sich ineinander. 

Ein Skandal, der für den vom König ermächtigten Hohepriester den idealen Anlass für die Wiedereinführung von Menschenopfern bietet. Mit der Überschreibung des antiken Phädra-Mythos greift Nino Haratischwili mit Blick auf die gegenwärtige politische Lage ihrer Herkunft Georgien parabelhaft Fragen nach Staat und Religion, Emanzipation und politischer Regression auf. Ein Schreibanlass für ihr Stück war die pogromartige Verhinderung der Pride Week 2021 in Georgien – geschürt von Regierung und orthodoxer Kirche. Doch die Gewaltbereitschaft gegen Andersartigkeit in einer zunehmend heterogenen Welt nimmt vielerorts zu. Was sind wir bereit, für eine Gesellschaft zu investieren, die keine Sündenböcke braucht?

von Amely Joana Haag

Digitales Magazin

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Pressestimmen

"Nanouk Leopold macht sich für die Geschichte, für die Figuren und ihre Gefühle stark."rbbKultur

"Schauspielerisch ist diese Inszenierung stark. Besonders Constanze Becker macht die wiedererwachende Glut einer Erloschenen glaubhaft. Aus der wird schließlich ein Feuerball."Tagesspiegel

"Nicht nur aus georgischer Perspektive ist es unerhört aktuell, die Stellung der Frau kausal mit der Macht der Kirche zu verknüpfen. Der Machtkampf der Emanzipation findet nicht statt zwischen dem Mann, seinen Ansprüchen an sexuelle Verfügbarkeit und Mütterlichkeit zugleich und der Frau, die diesen zu dienen habe. Der Machtkampf der Emanzipation entscheidet sich im Kampf der Frau gegen die Interessen der (männlichen) Kirche als Herrschaftsinstrument über die Frau als gesellschaftliche Persona."Berliner Morgenpost

"Stehende Ovationen für 140 intensive Theaterminuten."Ruhr Nachrichten

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