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Etwas ist faul am Stillstand in Athen. König Theseus, alt geworden, hält dennoch routiniert an seiner Macht fest. Seine Gattin Phädra, in den Wechseljahren, brennt vor Sehnsucht, das zu lang getragene Regel-Korsett des Königspalastes endlich abzustreifen. Demophon, der Erstgeborene, steht schon als Thronfolger bereit, er muss nur noch verheiratet werden.
Doch die vom Vater auserwählte Braut Persea sorgt für Unruhe im Palast, denn Persea und Phädra verlieben sich ineinander. Ein Skandal, der laut dem Hohepriester Menschenopfer fordert – und die bestehende Ordnung ins Wanken bringt. Mit der Überschreibung des antiken "Phädra"-Mythos greift Nino Haratischwili in ihrem Theaterstück parabelhaft Fragen nach Machtpolitik, Emanzipation und politischer Regression auf.
Etwas ist faul am scheinbaren Stillstand in Athen. König Theseus verkennt die Zeichen der Zeit und hält routiniert an seiner Macht fest; seine Gattin Phädra, in den Wechseljahren, brennt vor Sehnsucht, das zu lang getragene Regel-Korsett des Königspalastes abzustreifen und endlich ihren eigenen Bedürfnissen zu folgen. Demophon, der Erstgeborene, steht schon als Thronfolger bereit, er muss nur noch verheiratet werden. Doch Persea, die von Theseus auserwählte Braut, sorgt für Unruhe im Palast, denn die junge, eigenwillige Frau und Phädra verlieben sich ineinander.
Ein Skandal, der für den vom König ermächtigten Hohepriester den idealen Anlass für die Wiedereinführung von Menschenopfern bietet. Mit der Überschreibung des antiken Phädra-Mythos greift Nino Haratischwili mit Blick auf die gegenwärtige politische Lage ihrer Herkunft Georgien parabelhaft Fragen nach Staat und Religion, Emanzipation und politischer Regression auf. Ein Schreibanlass für ihr Stück war die pogromartige Verhinderung der Pride Week 2021 in Georgien – geschürt von Regierung und orthodoxer Kirche. Doch die Gewaltbereitschaft gegen Andersartigkeit in einer zunehmend heterogenen Welt nimmt vielerorts zu. Was sind wir bereit, für eine Gesellschaft zu investieren, die keine Sündenböcke braucht?
von Amely Joana Haag
- Constanze Becker als Phädra
- Lili Epply als Persea
- Paul Zichner als Acamas
- Maximilian Diehle als Demophon
- Paul Herwig als Panopeus
- Oliver Kraushaar als Theseus
- Nanouk Leopold Regie
- Elsje de Bruijn Bühne
- Wojciech Dziedzic Kostüme
- Donato Wharton Musik
- Daan Emmen Video
- Rainer Casper Licht
- Amely Joana Haag Dramaturgie