"Der Titel meiner Arbeit, 'Monument eines unbekannten Menschen', ist in Anlehnung an ein Gedicht von Bertolt Brecht entstanden. Es ist für mich ein besonderes Vergnügen, dass das Berliner Ensemble unsere Kostüme hergestellt hat. Darauf bin ich besonders stolz." Ersan Mondtag
Der faschistischen, auf Ewigkeit ausgerichteten Architektur des Deutschen Pavillons setzt Ersan Mondtag ein Monument eines unbekannten Menschen entgegen. In dessen gedanklichem Zentrum steht die Frage nach dem kollektiven Gedächtnis. Inmitten einer archäologisch anmutenden Lebenslandschaft macht Mondtag gemeinsam mit den fünf Performer:innen Frank Büttner, Marina Galic, Jonas Grundner-Culemann, Eva-Maria Keller und Tina Keserović die Fragmente migrantischer und ostdeutscher Biografien erfahrbar.
Für den deutschen Beitrag zur 60. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia lud die Kuratorin Çağla Ilk neben Ersan Mondtag die Künstler:innen Michael Akstaller, Yael Bartana, Robert Lippok, Nicole L’Huillier und Jan St. Werner ein, unter dem Titel Thresholds den Umgang mit Schwellen, Stufen und Grenzen zu suchen.
Die Biennale in Venedig eröffnet am 20. April für das Publikum und gehört zu den bedeutendsten internationalen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.
Der Berliner Regisseur Ersan Mondtag arbeitet an den Schnittstellen von Theater und Musik, Performance und Installation. Er wurde bereits drei Mal zum Berliner Theatertreffen eingeladen und vom Fachmagazin Theater Heute als Nachwuchsregisseur des Jahres ausgezeichnet (2016) sowie als Bühnenbildner (2016) und Kostümbildner des Jahres (2016 und 2017). Mit dem Berliner Ensemble verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit: Mit der Stückentwicklung "Die letzte Station", Bertolt Brechts "Baal", Thomas Köcks "Der Ring des Nibelungen - a piece like fresh chopped eschenwood" und zuletzt Georg Büchners "Woyzeck" inszenierte er seit 2017 insgesamt vier Arbeiten am Schiffbauerdamm.