Rapper und Schriftsteller Hendrik Bolz ("Zugezogen Maskulin") traut sich nach vielen Jahren wieder ins Theater und schaut gemeinsam mit Gastgeberin Marion Brasch Bertolt Brechts Komödie "Herr Puntila und sein Knecht Matti". Im anschließenden Gespräch mit Puntila-Darsteller Sascha Nathan entdeckt Bolz, wie Macht- und Klassenfragen aus dem Stück auch sein bisheriges Leben geprägt haben. Außerdem klären die drei, wieso das ostdeutsche Wissen essentiell für die Frage nach dem richtigen System ist.
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Der Gutshofbesitzer Puntila leidet an sich selbst, denn seine Macht und sein Besitz machen ihn einsam. Darum betrinkt er sich und überhäuft seine Angestellten im Rausch mit Zuneigungen und dem Versprechen besserer Arbeitsbedingungen; sein Knecht Matti, ein "guter Mensch", solle seine Tochter heiraten. Doch dann: immer wieder der nächste Morgen, Nüchternheit, vergessen alles Gelobte – es regiert das Kapital und die Herrschsucht seiner Klasse.
Bertolt Brechts Komödie führt die Vergeblichkeit des Glaubens an die Reformfähigkeit des "gütigen Kapitalisten" vor Augen. Wie lange soll man auf eine bessere Welt durch die Güte der Mächtigen hoffen? Ab wann sind diejenigen, die das System mit ihrer Hände Arbeit aufrechterhalten, selbst verantwortlich dafür, auch für sich einzustehen?
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