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Auf Initiative der deutsch-iranischen Schauspielerinnen Melika Foroutan, Sarah Sandeh und Jasmin Tabatabai veranstaltet das Berliner Ensemble kurzfristig am 28. November im Großen Haus einen Abend in Solidarität mit den seit Wochen protestierenden Menschen in Iran. Gemeinsam mit weiteren Künstlerinnen und Journalistinnen soll ein Zeichen gesetzt werden gegen die Gewaltherrschaft der Islamischen Republik und für die Freiheitsbewegung.
Neben Melika Foroutan, Sarah Sandeh und Jasmin Tabatabai stehen bei dem Abend u.a. Meret Becker, Iris Berben, Katja Riemann und Jasmin Shakeri auf der Bühne und lesen Texte aus und über Iran aus verschiedenen Epochen von Hafis über Forugh Farrochsad bis zu Navid Kermani u.a. Die Journalistinnen Natalie Amiri und Isabel Schayani werden ein Gespräch zur aktuellen Lage führen, und Jasmin Tabatabai wird zudem auch als Sängerin mit David Klein und seinem Jazz-Quartett auftreten.
"Wir müssen die Rufe der Menschen in Iran nach Freiheit und Gleichberechtigung verstärken, damit sie auch hier gehört werden." (Melika Foroutan, Sarah Sandeh und Jasmin Tabatabai)
"Das Berliner Ensemble unterstützt die Bemühungen von Melika Foroutan, Sarah Sandeh und Jasmin Tabatabai, ein deutliches Zeichen der Solidarität aus Deutschland in den Iran zu senden. Es ist wichtig, weiterhin für so viel Aufmerksamkeit wie möglich für die fortwährenden Proteste zu sorgen, und dafür stellen wir gerne unsere Bühne zur Verfügung." (Oliver Reese)
Unter dem islamischen Strafgesetzbuch des Iran werden die Rechte der iranischen Frauen stark eingeschränkt, eine Form der Geschlechter-Apartheid. Eine Frau ist laut dem Gesetz der Islamischen Republik nur halb so viel wert wie ein Mann. So sind das Sorgerecht für ihre Kinder, das Scheidungsrecht und das Ausreiserecht eingeschränkt. Der Tod der der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini löste landesweite Proteste aus gegen die Unterdrückung von Frauen in Iran. Amini starb am 16. September, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen eines angeblich nicht vorschriftsgemäß getragenen Kopftuchs festgenommen wurde. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden beim gewaltsamen Vorgehen der Behörden gegen die Demonstrierenden bisher mindestens 314 Menschen getötet, mindestens 14.000 verhaftet, erste Todesurteile verhängt. Mittlerweile geht es bei den Protesten um die Rechte aller Iraner und Iranerinnen und insbesondere auch der ethnischen und religiösen Minderheiten. Die Protestierenden kämpfen für grundlegende Menschenrechte und repräsentieren einen Querschnitt durch die ganze Gesellschaft.
Hinweis: In dieser Lesung wird (körperliche) Gewalt sprachlich thematisiert. Wenn Sie mit jemandem sprechen möchten, um mehr über die Lesung zu erfahren, rufen Sie uns an unter 030/284-08-134 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an einblicke@berliner-ensemble.de.