Galileo Galilei

Das Theater und die Pest
von und nach Bertolt Brecht mit Musik von Hanns Eisler
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
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Theaterkasse

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1938, im dänischen Exil, schreibt Bertolt Brecht "Leben des Galilei". Selten hat ein Theaterstück eine derart bewegte Geschichte wie das Drama um den Physiker Galileo Galilei, der am 22. Juni 1633 vor der kirchlichen Inquisition die Aussage widerruft, dass die Erde um die Sonne kreist, weil sie nicht mit der biblischen Kosmologie vereinbar erscheint.

Brechts Urteil ist eindeutig: "Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß, und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!" Nach einer leichten Überarbeitung 1939 folgt zwischen 1944 und 1947 eine amerikanische Fassung. Daran schließt sich die dritte Version, die 1955/56 am Berliner Ensemble entsteht, an. Die Zeitläufe setzen Brechts anfangs ungebrochenes Vertrauen in Fortschritt und Wissenschaft immer stärker zu. Sein Kommentar zur Aufführung 1947 ist vom Schock der ersten Atombombenabwürfe geprägt: "Es war schimpflich geworden, etwas zu entdecken." Der Gründer des epischen bzw. wissenschaftlichen Thea­ters wird von diesem Doppelantlitz der Wissenschaft nicht mehr loskommen. So ruft er nicht nur in seinem theater­theoretischen Hauptwerk "Kleines Organon für das Theater" den Renaissancewissenschaftler mehrfach in den Zeugenstand, sondern wird "die Frage nach der Schuld zum Dreh­ und Angelpunkt des Epischen Theaters" (Günther Heeg) machen.

Frank Castorf, dessen "Les Misérables" nach Victor Hugo derzeit am Berliner Ensemble zu sehen ist, setzt sich in dieser Spielzeit mit dem klassischen Brecht und damit dem Genius loci des Hauses auseinander.

Heute ist der 10. Januar 1610. Die Menschheit trägt in ihr Journal ein: Himmel abgeschafft. Bertolt Brecht, "Das Leben des Galilei"

Frank Castorf über "Galileo Galilei - Das Theater und die Pest" (Pressegespräch)

Pressestimmen

"Wenn Theaterfreunde dereinst über das Jahr 2019 reden, werden sie vermutlich sagen: Das war die Spielzeit mit Jürgen Holtz als Galileo Galilei, nackt, voller Würde, unvergesslich."Süddeutsche Zeitung

"Castorfs Inszenierung von Bertolt Brechts 'Galileo Galilei' zählt zu den anregendsten und aufregendsten Theater-Irrfahrten, die seit langem in Berlin über die Bühne gingen."RBB Kulturradio

"Jürgen Holtz in der Titelrolle ist ein Ereignis."Berliner Zeitung

"Am Berliner Ensemble, in der Inszenierung von Frank Castorf, klingen diese Galilei-Worte erstaunlicherweise wie ein Novum. Gegenwartsdurchlässig, als hörte man sie zum ersten Mal, und gleichzeitig bar jeder Naivität: Ein beglückendes Seltenheitsphänomen im Theater."Tagesspiegel

"Holtzs zitternder, sich offenkundig im Vergehen befindlicher Körper, der trotzdem weniger Anspannung als vielmehr Spielfreude ausstrahlt, ist dabei das erste von einigen starken Bildern, für die sich die sechs Stunden im Theater am Ende gelohnt haben werden."taz

"Ein Ensemble der ersten Liga."RBB Inforadio

"Überhaupt sind Wolfgang Michael und Aljoscha Stadelmann als Vertreter von Kurie und obrigkeitshöriger Wissenschaft ein großes Komiker-Duo."Spiegel Online

"Ein bleibendes Erlebnis."MDR Kultur

"Ein über weite Strecken starker Theaterabend. Der Brecht ist noch ganz lebendig. Man muss ihn nur abholen. Wie Castorf es jetzt tat."Mitteldeutsche Zeitung

"Frank Castorf kann wie immer auf ein großartiges Ensemble zurückgreifen, dass es in diesem Fall nicht einmal nötig hat, vorzugeben, es sei schon fertig mit diesem Stück, und das einen trotzdem über weite Strecken in seinen Bann zieht."Bayern 2

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