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Früher war alles besser? Bestimmt. Denn mittlerweile hat ein dubioser Politiker die Wahlen gewonnen und für die allgemeine Sicherheit ein Beseitigungsprogramm eingerichtet, mit dem sich die Bürger selbst beschützen: Targetting, was so viel heißt wie "gezieltes Töten". Nach strengen Kriterien wird festgelegt, wer zu einer Gefährdung für die Demokratie werden könnte: Potentielle Terroristen und "Verlierer", die keinen "Mehrwert" für die Gesellschaft darstellen, laufen in Gefahr, von den eigenen Mitbürgern aus dem Weg geschafft zu werden. Doch das stört kaum jemanden der acht Theaterschaffenden, die sich anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der letzten gemeinsamen Produktion im "Talk House" treffen. Jeder weiß von diesem Regierungsprogramm und ist irgendwie darin involviert. Nein, besser war die Vergangenheit nur insofern, weil man da noch "richtiges" Theater spielte, weil es da Theater überhaupt noch gab, während inzwischen nur noch Serien produziert werden. Von was für einem Theater ist da die Rede, das sich so leicht abschaffen ließ? Früher war alles besser?
Der amerikanische Schauspieler und Dramatiker Wallace Shawn hat eine tiefdunkle, durchaus selbstironische Komödie geschrieben über die Verrohung einer moralisch bankrotten Kultur-Schickeria, die in demselben Atemzug und Plauderton über gepflegte Unterhaltung spricht, über den neusten Klatsch und Tratsch der Kulturszene wie über das Töten von Menschen im Namen der Sicherung freiheitlicher Werte. Was ist hier schief gelaufen?
- Tilo Nest als Robert
- Josefin Platt als Nellie
- Sina Martens als Jane
- Till Weinheimer als Ted
- Kathrin Wehlisch als Annette
- Frank Seppeler als Bill
- Wolfgang Michael als Tom
- Martin Rentzsch als Dick
- Johanna Wehner Regie
- Volker Hintermeier Bühne
- Ellen Hofmann Kostüme
- Joachim Schönecker Musik
- Ellen Jäger, Johannes Richter Licht
- Henrieke Beuthner Dramaturgie