© Moritz Haase/Birgit Karn
Eröffnungswochenende mit Frank Castorf und Max Lindemann
Zum Start in die achte Spielzeit unter Intendant Oliver Reese erarbeitet Regisseur Frank Castorf mit Hans Falladas "Kleiner Mann - was nun?" bereits seine vierte Inszenierung am Berliner Ensemble, Premiere ist am 14. September im Großen Haus. Castorf adaptiert die Ursprungsfassung des Romans für das Berliner Ensemble und setzt sie in Bezug zu autobiografischen Texten von Fallada. Bereits zwei Tage zuvor, am 12. September, wird Max Lindemann im Neuen Haus Arthur Millers "Tod eines Handlungsreisenden" inszenieren. Beide Regisseure arbeiteten bereits mehrfach am Schiffbauerdamm.
Neue Texte mit weiblichen Perspektiven
In einer Theaterversion bringt Sophie Passmann ihren sehr persönlichen Essay "Pick me Girls" gemeinsam mit der Regisseurin Christina Tscharyiski auf die BE-Bühne – und feiert ihr Theaterdebüt. Premiere ist am 17. Oktober im Großen Haus, die Produktion wird im Repertoire zu sehen sein. In ihrem Romandebüt "Gittersee" erzählt Charlotte Gneuß die Geschichte der 16-jährigen Karin, die ohne Vorwarnung aus ihrem jugendlichen Alltag gerissen wird. Die Uraufführung des vielbeachteten DDR-Romans am 2. November inszeniert Leonie Rebentisch im Neuen Haus.
Große Theaterstoffe
Fritzi Wartenberg, die dem ersten WORX-Jahrgang angehörte und 2023 mit dem Helene Weigel Theaterpreis ausgezeichnet wurde, inszeniert zum ersten Mal im Großen Haus. Dafür hat sie sich einen Klassiker der zeitgenössischen Dramenliteratur ausgesucht: Max Frischs "Biedermann und die Brandstifter" (Premiere 29. November 2024).
Intendant Oliver Reese wird bereits Anfang Oktober eine Komödie im Großen Haus inszenieren, die ebenfalls zu den modernen Klassikern des Theaters gehört und sich zentral um Theater unter prekären Bedingungen dreht: Michael Frayns "Der nackte Wahnsinn" (Premiere 2. Oktober 2024). Und Christina Tscharyiski bringt Ferenc Molnárs "Liliom" auf die Bühne im Neuen Haus, für das Berliner Ensemble neu übersetzt von der vielfach ausgezeichneten deutsch-ungarischen Autorin Terézia Mora (Premiere 5. Dezember 2024). Sie legt den Fokus auf eine Gesellschaft, in der die Menschen wie Schießbudenfiguren dem gewaltsamen Karussell sozialer Ungleichheit ausgeliefert sind und es gleichzeitig reproduzieren.
© Jörg Brüggemann
Neue Ensemble-Mitglieder zur Spielzeit 2024/25
Zur Spielzeit 2024/25 kommen drei neue Schauspieler:innen ans Berliner Ensemble: Maeve Metelka ist Absolventin der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und wurde direkt nach ihrer Jahrgangsinszenierung "Clockwork Orange" im Neuen Haus engagiert. Sie spielte außerdem bereits im Rahmen von WORX sowie in "Malina" am Berliner Ensemble. Ebenfalls frisch von der Hochschule kommt Joyce Sanhá, die am Mozarteum ihr Studium absolvierte und derzeit an den Münchner Kammerspielen gastiert. Jannik Mühlenweg wechselt nach einem Festengagement am Schauspiel Stuttgart nun ans Berliner Ensemble.
WORX-Jahrgang 2024/25
Das Berliner Ensemble bietet bereits im dritten Jahr mit WORX ein internationales Residenzprogramm für junge Regie. Die beiden von einer Jury ausgewählten Regisseur:innen Malin Lamparter und Lucia Wunsch erhalten für eine Spielzeit ein Festengagement und die Möglichkeit, im Werkraum jeweils zwei Produktionen zu entwickeln.
Malin Lamparter inszeniert in der ersten Spielzeithälfte unter dem Titel "Die Kameliendame oder: Stirb schöner!" eine eigene Bearbeitung von Alexandre Dumas‘ Kameliendame, Premiere ist am 16. Oktober. Lucia Wunsch bringt im Dezember mit "Der Lügenprinz" eine eigene Peer-Gynt-Version auf die Werkraum-Bühne.
Diskurs-Programm u.a. in Zusammenarbeit mit der ZEIT
Der Spielplan des Berliner Ensembles wird von einer Vielzahl weiterer Veranstaltungen ergänzt, u.a. startet die Gesprächsreihe "Friedman im Gespräch" bereits in die achte Saison in Berlin. Im Rahmen des Diskurs-Programms gibt es regelmäßig Raum, um gesellschaftlich und politisch relevante Fragestellungen unserer Gegenwart aufzugreifen, zu reflektieren und darüber zu streiten.
Zur Spielzeit 2024/25 startet unter dem Titel "ZEIT-Recherchen" eine neue Reihe mit der Wochenzeitung DIE ZEIT: An sechs Abenden erzählen Reporter:innen von ihren Recherchen und suchen mit ausgewählten Fachleuten nach Antworten, es moderiert Caterina Lobenstein. Und am 9. November findet ein Thementag mit neuen Perspektiven zum Thema Ostdeutschland statt.
Begleitend zum diskursiven Programm lädt die Vermittlungsabteilung zu vielfältigen Begegnungen für alle Generationen ab 15 Jahren ins Gartenhaus ein, u.a. im Rahmen von wöchentlichen Workshops. Zur neuen Spielzeit startet unter dem Titel Einblicke: Dialog ein partizipatives Austausch-Format.