© Moritz Haase
Mit ihren Inszenierungen von Ella Hicksons "The Writer und der Uraufführung von "Alias Anastasius" von Matter*Verse zeigte Fritzi Wartenberg zwei starke Inszenierungen im Werkraum, die sich mit patriarchalen Machtstrukturen innerhalb unserer Gesellschaft und dem Theater auseinandersetzen.
Die Preisverleihung findet im Rahmen der WORX-Werkschau am 16. Juni im Anschluss an die Vorstellung von "The Writer" im Neuen Haus statt.
Die Jury begründete Ihre Wahl wie folgt: "Besonders bemerkenswert findet die Jury die Vielschichtigkeit, die sich in Fritzi Wartenbergs Inszenierungen zeigt. Mit viel Neugierde und Sensibilität spürt sie drängende aktuelle Themen auf und geht in eine tiefgehende Auseinandersetzung. Dabei geht sie auch unbekannte Wege, so entstand für ihre Inszenierung 'Alias Anastasius' ein neues Stück, das sich mit dem Leben der historischen Figur Catharina Margaretha Linck auseinandersetzt. Fritzi Wartenberg zeichnet sich durch eine offene, unprätentiöse Haltung gegenüber dem Publikum und den Schauspieler:innen aus. Sie verkörpert eine Kultur des Miteinanders, die im Sinne Helene Weigels wäre, und trägt aktiv dazu bei, das Berliner Ensemble als Ort der Begegnung zu gestalten."
Fritzi Wartenberg: "Mit großer Freude nehme ich den Helene Weigel Theaterpreis entgegen und bedanke mich herzlich für die Unterstützung, die mir in diesem letzten Theaterjahr entgegengebracht wurde — sowohl seitens des Berliner Ensembles, als auch (und vor allem) seitens des Publikums, das mit offenen Augen, Ohren und Herzen den Werkraum besucht. Es berührt mich zutiefst, dass Frauen wie Helene Weigel durch ihren Mut und ihre Entschlossenheit einen Weg geebnet haben, der es jungen Theaterschaffenden wie mir heute erlaubt, mit Fantasie und Erzählfreude einen Bühnenraum zu beleben. Das ist ein Privileg und alles andere als selbstverständlich."
Mit der Auslobung des mit 5.000 Euro dotierten Preises möchte der Freundeskreis außergewöhnliche künstlerische Leistungen am Berliner Ensemble sichtbar machen und fördern. Nominierungsvorschläge konnten durch die Mitglieder des Freundeskreises eingereicht werden. Die Entscheidung traf eine dreiköpfige Jury auf Grundlage der eingegangenen Nominierungen. Die Jury bestand aus Rebecca Lyson (Vorstand Freunde des Berliner Ensemble e.V.), Amely Joana Haag (Dramaturgie, Berliner Ensemble) und Prof. Dr. Matthias Warstat (Institut für Theaterwissenschaft, Freie Universität Berlin). Die Preissumme wurde von Vorstandsmitglied Dr. Daniel Weiß gestiftet, die Trophäe gestaltete die Berliner Designerin Julia Neller.
Mit freundlicher Unterstützung des Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS)