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Zwei Theater, zwei Bühnen, zwei Zuschauerräume mit einem verdoppelten Publikum in zwei Städten - und die bildgewaltige, fantastische Geschichte eines Lebens, das sich selbst gegenüber steht und dann weiterverzweigt, in einer endlosen Spirale der Möglichkeiten.
Die zwei siebenköpfigen Schauspielensembles auf den Bühnen im Berliner Ensemble und im Schauspiel Dortmund spielen zeitgleich miteinander Theater. Sie sind, wie das Publikum, zugleich voneinander getrennt und doch sicht- und hörbar miteinander verbunden, in Echtzeit: durch ein Glasfaserkabel, das Bilder und Töne in Lichtgeschwindigkeit über 420,62 Kilometer Luftlinie zwischen Dortmund und Berlin hin- und hertransportiert.
"Die Parallelwelt" spielt mit der Vervielfältigung von Wirklichkeiten und Identitäten im Zusammenspiel mit dem Wandel von Bildern, die sich die menschliche Spezies zu der Welt macht, deren Teil sie ist. Eine überbordende Fantasie der Entgrenzungen, ein skurriler, kurzweiliger und philosophischer Alptraum der Auflösung und Neuzusammensetzung der Welt, wie wir sie kannten.
Erleben Sie die andere Seite der Parallelwelt!
Mit Ihrer BE-Eintrittskarte für "Die Parallelwelt" erhalten Sie 50% Rabatt auf eine Karte für eine der "Parallelwelt"-Vorstellungen am Schauspiel Dortmund. Ihre Karten erhalten Sie an der Abendkasse oder im Vorverkauf direkt über die Theaterkasse des Schauspiels Dortmund. Die 50%-Ermäßigung gilt auf allen Plätzen nach Verfügbarkeit. Ihre Eintrittskarte aus Berlin müssen Sie bei Abholung an der Theater- oder Abendkasse vorlegen. Weitere Informationen und alle Vorstellungtermine finden Sie unter www.theaterdo.de.
In wechselnden Rollen erzählen die Schauspielerinnen und Schauspieler gemeinsam die Geschichte eines Menschen, nennen wir sie Fred, in sieben Stationen. Es sind Momentaufnahmen, in denen sich starke Emotionen und grundlegende Fragen zu einem dramatischen Augenblick des Lebens verdichten: Geburt, Kindheit, erste Liebe, Hochzeit, Trennung, Alter, Tod.
In "Die Parallelwelt" verlaufen die Geschichten in beiden Städten jedoch nicht parallel, sondern gegenläufig. Berlin erzählt von der Geburt bis zum Tod und Dortmund umgekehrt.
Spätestens in der Mitte dieses Lebens jedoch, wenn sich während Freds Hochzeit ein Wurmloch in der Raumzeit auftut und die beiden Festgesellschaften sich selbst gegenüberstehen, geraten endgültig alle Sicherheiten über unser Dasein ins Schwanken. Die klassischen Naturgesetze spielen verrückt, die Bilder der Wirklichkeit beginnen zu tanzen.
Doch was ist wirklich? Alles was sich messen lässt? Welche anderen Wirklichkeitsräume gibt es und welchen Einfluss haben sie auf unser Leben? Was ist mit Traum und Fantasie? Welche Rolle spielen Gedanken und Vorstellungen? Erschaffen wir die Welt in unserer Vorstellung oder können wir uns nur vorstellen, was der Fall ist? Was aber ist der Fall? Und für wen? Und wo? Welche Wirklichkeitsräume teilen wir mit wem genau, seit die digitalisierte Welt gefühlt auf einen Punkt zusammengeschrumpft und zum globalen Dorf geworden ist, in der es keine Abstände mehr gibt?
Und was wäre, wenn die uns bekannte Welt mit ihren Menschen und Dingen irgendwo im Universum mindestens ein zweites Mal existierte? Und zwar in großer Ähnlichkeit? Was wäre, wenn also all die großen, intensiven Momente im Leben nicht durch ihre Unverwechselbarkeit glänzten, sondern sich gleichen würden wie unterschiedlich hergestellte Kopien? Gibt es ein Entkommen aus vor- und nachgelebten Mustern? Welche Alternativen hätten wir gehabt? Was würde es bedeuten, wenn es uns mehrfach gäbe in jeder möglichen anderen Ausführung und Situation? Wenn wir davon ausgehen müssten, dass Paralleluniversen existierten?
Nach "Das Goldene Zeitalter" und "Die Borderline Prozession" (eingeladen zum 54. Berliner Theatertreffen 2017) entwickeln Kay Voges, Alexander Kerlin, Eva Verena Müller und Team wieder gemeinsam einen Theaterabend, der die Ränder des Erzählens auslotet und die Grenzen zwischen Theater, Film und Netz niederreißt – diesmal in Koproduktion und als Parallelaufführung zwischen dem Berliner Ensemble und dem Schauspiel Dortmund.
- Kay Voges Regie
- Daniel Roskamp Bühne
- Mona Ulrich Kostüme
- Voxi Bärenklau Bildregie & Lichtdesign
- Robi Voigt, Mario Simon Videodesign
- Tommy Finke Musik/Geräusch
- Sibylle Baschung, Alexander Kerlin, Matthias Seier Dramaturgie
- Domenik Wolf, Mario Simon Video-Live Schnitt
- Benjamin Hartlöhner, Miriam Kolesnyk, Tobias Hoeft, Jan Isaak Voges Kamera
- Dominik Bay Network Engineering
- Benjamin Schwigon, Sibylle Stuck Licht
- Calle Fuhr Künstlerischer Produktionsleiter