Backstage

Wie wird Theater gemacht?

Backstage in den BE-Werkstätten

Was steckt hinter den Illusionen? Wie entsteht Theater? Was passiert, damit jeden Abend der Vorhang hoch geht? Wir nehmen Sie mit hinter den Kulissen und zeigen Ihnen die Werkstätten des Berliner Ensembles: In vielen Stunden und mühevoller Handarbeit entstehen hier Kostüme, Masken und Requisiten.

Ingo Sawilla | 20.11.23

© Moritz Haase

Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
Kontakt & Anfahrt

Theaterkasse

+49 30 284 08 155
theaterkasse@berliner-ensemble.de

Der Vorverkauf für alle Vorstellungen im Dezember bis 5. Januar läuft! Unsere Theaterkasse hat montags bis samstags von 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr für Sie geöffnet.

Der Färberaum

 

In dieser besonderen Werkstatt arbeiten vor allem drei Abteilungen des Theaters zusammen: Die Maske, das Kostüm und die Requisite. Es riecht nach Gips, Latex, Farbe und nasser Baumwolle. 

Hier werden zahlreiche Objekte unterschiedlicher Abteilungen hergestellt - alles in mühevoller Handarbeit: Die Kostümabteilung färbt z.B. hier ihre Stoffe, die Bühnenplastiker bauen Styroporplastiken für die Ausstattung und die Maske stellt u.a. Gipsabdrücke des Ensembles her. 

Diese Gipsköpfe an der Wand braucht die Maske, um darauf z.B. Perücken und Masken oder auch Glatzen individuell anfertigen zu können – mit viel Geduld und Handwerkskunst. Perücken sind die schnellste und wirkungsvollste äußerliche Verwandlung für ein Ensemble. Zur Herstellung von Perücken werden die Gipsköpfe mit Tüll übergezogen und dann per Hand immer paarweise zwei Haare eingeknüpft - das dauert ca. 50 bis 80 Arbeitsstunden. Es wird sowohl Echthaar als auch Kunsthaar verwendet.

Die Requisitenwerkstatt

 

Wenn Sie sich die Werkstatt eines verrückten Erfinders vorstellen, wie würden Sie diese beschreiben? Voll mit Kabeln, Drähten, Holz, Metall, Styropor, Nägeln, Werkzeug, allerlei Formen, Farben und Materialien, mit unterschiedlichsten kleinen und großen Maschinen und allerlei Erfindungen? 

Willkommen in der Requisitenwerkstatt des Berliner Ensembles! Genau so sieht es hier aus: Hier wird jeden Tag gebastelt und gewerkelt – und vor allem immer wieder gezaubert. 

Hier werden abstrakte Ideen in die Realität umgesetzt und Gegenstände hergestellt, die Geschichten erzählen: Oft sind es besondere Erfindungen für einen ganz bestimmten Zweck oder Effekt, die für die Bühne gebraucht werden. Einige in Einzelanfertigung, andere in Massen. Und doch die allermeisten nach wie vor in mühevollster Handarbeit. Wie zum Beispiel ein singender Hund oder die Blechtrommeln: 1.300 Sück wurden in über 100 Vorstellungen schon kaputtgespielt.

Werkstatt mit großer Werkbank und vielen Geräten und Maschinen, im Vordergrund Tisch mit einer künstlichen Gans und einer Madonnenfigur

© Moritz Haase

Gang zwischen einem Regal mit hunderten Schuhpaaren und Kleiderstangen mit Kleidung

© Moritz Haase

Der Kostümfundus


Im 3. Stock des Theaters am Schiffbauerdamm befindet sich der Kostümfundus des Berliner Ensembles. Hier im kleineren Fundus direkt im Theater befinden sich tausende Kostüme, die kurzfristig für Proben gebraucht werden, geordnet und sortiert: Anzüge und Abendkleider, Kimonos und Karohemden, aber auch Schuhe und Schirme, Hosenträger, Mützen und Hüte sowie Unterwäsche und Strümpfe für die Proben. Und hier lagern die meistens maßgeschneiderten Kostüme aktueller Produktionen, immer bereit, um – natürlich frisch gewaschen und gereinigt - für die nächsten Vorstellungen angelegt zu werden. Der große Kostümfundus befindet sich in Berlin Köpenick.

Die Kostümabteilung ist für alle Kostüme am Theater verantwortlich. Am Berliner Ensemble gibt es eine eigene Schneiderei: Die meisten Kostüme werden hier für unser Ensemble maßgeschneidert, weitere Kostüme und Kostümteile werden je nach Stil der Inszenierung auch extern neu oder gebraucht hinzugekauft. 

Im Regieteam kümmert sich eine Person um das Kostümbild und entwirft alle Kostüme und zumeist auch die dazugehörige Maske. In der Fertigstellung arbeitet sie eng mit der Gewandmeisterei zusammen, welche die Entwürfe praktisch umsetzt und für die Schneiderei aufbereitet.

Weitere Einblicke in die Werkstätten des Berliner Ensembles finden Sie auch in unserer kostenlosen AR-App "BE backstage".

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