Alias Anastasius

Von Matter*Verse
Inspiriert von Angela Steideles Buch "In Männerkleidern"
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Das Autor:innenduo Matter*Verse hat für die Regisseurin Fritzi Wartenberg ein Stück über eine schillernde realhistorische Figur geschrieben: 1687 in Thüringen als Catharina Linck geboren, entscheidet sich Linck im Alter von 15 Jahren aus einem fremdbestimmten Leben im Waisenhaus auszubrechen und sich eine neue Identität zuzulegen. 

Catharina bestreitet fortan ein Leben als Mann – als Anastasius Rosenstengel – wird ins Militär eingezogen, gilt bald als Frauenheld, desertiert, wird zum Tode verurteilt, kann fliehen, heiratet die junge Catharina Mühlhahn und wird von einem Gericht zum zweiten Mal zum Tode verurteilt. Anastasius Rosenstengel war die letzte als Frau gelesene Person in Europa, die wegen Unzucht mit einer anderen Frau 1721 hingerichtet wurde.

Catharina Margaretha Linck, alias Anastasius Lagrantinus Rosenstengel, war die letzte als Frau gelesene Person, die in Europa wegen Unzucht mit einer anderen Frau hingerichtet wurde. Geboren 1687, lebte Linck im Wechsel zwischen den Geschlechtern unter ständiger Beargwöhnung und Beobachtung, eine Zeit lang als Mann im Heer, später sogar verheiratet und wurde am Ende doch als Frau wegen Sodomie hingerichtet. Der Lebensweg von Catharina Linck, der einem Schelmenroman gleicht, wurde von der Autorin Angela Steidele in zwei literarisch-historischen Büchern aufgearbeitet, die den Ausgangspunkt für das Schreiben von Matter*Verse bilden. 

Das Autor:innenduo hat auf Einladung der Regisseurin Fritzi Wartenberg, die den Wunsch einer Bearbeitung des Lebens von Anastasius Lagrantinus Rosenstengel für das Theater schon ein Weile mit sich herumtrug, nun den Theatertext Alias Anastasius für die zweite Inszenierung von Wartenberg im Rahmen des Nachwuchsförderprogramms WORX geschrieben.

Der Text begegnet der historischen Figur in leichtem, spielerischem Ton, wobei er Kontrahenten wie Gefährt:innen in Blitzlichtern aufleben lässt und dennoch auch der Not und Einsamkeit Raum gibt, die Anastasius Lagrantinus Rosenstengel empfunden haben muss – im ständigen Taumel zwischen den Geschlechtern, getrieben von Hunger und Angst.

von Clara Topic-Matutin

Digitales Magazin

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Pressestimmen

"Der kluge Humor dieser Inszenierung ist es, der – ohne die Figur zu veralbern oder ins Lächerliche zu ziehen – den Zuschauenden eine Tür offenhält, um das Leben des Anastasius’ plötzlich ganz nah zu spüren."Theater der Zeit

"Ein schlüssiger Zugriff der jungen Regisseurin Fritzi Wartenberg."Berliner Morgenpost

"Mehrere Spiegel auf der Bühne vervielfältigen Catharina/Anastasius und erzeugen so einen Irrgarten der Geschlechter. In anachronistischer Sprache referieren die Schauspieler auf Catharina/Anastasius mit dem Pronomen 'sie*er', natürlich im Bewusstsein, die schon aus historischen Gründen nicht greifbare Identität dieser Person damit keineswegs zu fassen zu bekommen."Tagesspiegel

"Sehr eindrucksvoll."Theater der Zeit

"Gemeinsam zünden sie ein Spiel, das durch seine Virtuosität manchmal sogar abhebt."Berliner Morgenpost

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