© Julian Röder

Die Antigone des Sophokles

von Bertolt Brecht
Bertolt-Brecht-Platz 1
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Was vor 2500 Jahren begann, hat immer noch kein Ende in Sicht: Bis heute hat die "Antigone" des Sophokles in unzähligen Übersetzungen, Inszenierungen und Bearbeitungen eine steile Karriere hingelegt und ließ Generationen von Leserinnen und Lesern über deren düstere Handlung rätseln. Die Erzählung von zwei Brüdern, die im Krieg fallen und denen ungleiche Bestattung zuteilwird, von deren beiden Schwestern, die über die ungleiche Behandlung der Brüder in Streit geraten, und über die eine Schwester Antigone, die sich mit dem Staat überwirft, um dem geschmähten Bruder Gerechtigkeit zu verschaffen, faszinierte die unterschiedlichsten Menschen. Als ein Modell, um die Gesellschaft und ihre geschriebenen wie ungeschriebenen Gesetze zu verstehen und gleichzeitig zu hinterfragen, inspirierte der Stoff durch die Zeiten hinweg.

So auch Bertolt Brecht. 1947 frisch aus dem amerikanischen Exil zurückgekehrt, legte er eine Antigone-Bearbeitung vor und brachte diese im Schweizer Chur selbst zur Uraufführung. Brecht diente der antike Stoff als Parabel über die Verantwortung des Individuums im Angesicht großen Unrechts und als eine Analyse von staatlicher Willkür, Widerstand und Gewalt. Der NS-Terror, Auschwitz und Stalingrad standen ihm mahnend im Hintergrund.

Wir wollen mit Brechts Text fragen: Woran glauben wir so sehr, dass wir bestehende Gesetze brechen wollen und müssen? Welche Gesetze und Systeme kann man heute überhaupt noch verletzten in dieser vermeintlich grenzenlosen und verfügbaren Welt? Wie hoch ist der Preis für Freiheit? Und woher eigentlich kommt unser langanhaltendes Bedürfnis nach Heldinnen und Helden?   

Wer sehn will, wird gesehn. Bertolt Brecht

Pressestimmen

"Die Königstochter (Aysima Ergün) steht außerhalb dieser hölzernen Gesellschaft, die Wiebke Bachmann großartig auf die Bühne transferiert hat – mit einem wohnzimmergroßen Holzgestell, das den neun Darstellern Gleichgewicht und trainiert Waden abverlangt, um nicht auf den Bühnenboden zu donnern."Berliner Morgenpost

"Schon lange ist es mucksmäuschenstill im vollbesetzten Kleinen Haus, konzentriert lauscht das überwiegend junge Publikum den ebenso jungen, engagiert spielenden Schauspielern/innen und dem alten weisen Sophokles in dieser erfrischenden Aufführung."Online Merker

"Oscar Hoppe spielt den machtverliebten Diktator allerdings auch so unglaublich famos-fies, dass man sich gruselt: Er lässt seine wächsernen Gesichtszüge nur von Wut durchbrechen, aus seinen tot geschminkten Augen starrt er das ganze Ensemble an."Berliner Morgenpost

Eine Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch