Liliom

Von Ferenc Molnár
In einer Neuübersetzung aus dem Ungarischen von Terézia Mora
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
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Der reguläre Vorverkauf für alle Vorstellungen Februar bis 2. März läuft. Unsere Theaterkasse hat montags bis samstags von 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr für Sie geöffnet.

Liliom, stadtbekannter Ausrufer auf dem Rummelplatz, ein Kenner der Illusionsmaschinerie fürs Volk, trifft im Karussellbetrieb auf das Dienstmädchen Julie und damit auf eine schicksalhafte Liebe. Für ihre Sehnsucht nach einem Leben ohne Ausbeutung setzen beide augenblicklich ihre Anstellung aufs Spiel. Arbeitslos fühlt sich Liliom jedoch zunehmend gedemütigt in seinem sozialen Status. Für seine Scham findet er keine Worte, stattdessen schlägt er um sich und diese Schläge treffen Julie. Als sie schwanger wird, steigert sich die Existenznot der werdenden Familie, sodass Liliom sich von seinem Kumpel zu einem Raubüberfall verführen lässt. Der Überfall misslingt und Liliom ersticht sich, um Schmach und Strafe zu entkommen. Im Jenseits jedoch wartet ein Gericht auf ihn, welches ihm nach sechzehn Jahren Fegefeuer eine zweite Chance auf Erden gibt. Kann der Mensch sich verändern?

Die vielfach ausgezeichnete deutsch-ungarische Autorin Terézia Mora hat das bekannteste Stück des ungarischen Dramatikers von 1909 neu übersetzt. Regisseurin Christina Tscharyiski legt den Fokus auf eine Gesellschaft, in welcher die Menschen wie Schießbudenfiguren dem gewaltsamen Karussell sozialer Ungleichheit ausgeliefert sind und diese gleichzeitig reproduzieren.

 

Bitte beachten Sie: Die Vorstellungen am 6.12. sowie am 3.1. werden ohne englische Übertitel gezeigt. 

Die Gewalt der Scham

Liliom, der verführerischste Ausrufer auf dem Rummelplatz, ein Kenner der Illusionsmaschinerie fürs Volk und gewaltbereiter Gauner, trifft im Karussellbetrieb von Frau Muskát auf das Dienstmädchen Julie und damit auf eine schicksalhafte Liebe. "Es kann doch sein, dass auch aus einem Unmensch ein Mensch wird", fragt Liliom Julie in der Hoffnung, dass er sich verändern kann durch ihre Liebe. Für ihre gemeinsame Sehnsucht nach einem Leben frei von Ausbeutung setzen beide augenblicklich ihre Anstellung aufs Spiel. Arbeitslos fühlt sich Liliom jedoch zunehmend gedemütigt in seinem sozialen Status. Für seine Scham findet er keine Worte, stattdessen schlägt er um sich und diese Schläge treffen Julie. Als diese schwanger wird, steigert sich die Existenznot der werdenden Familie, sodass Liliom heimlich mit seinem Kumpan Stutzer einen Raubüberfall plant. Der Überfall misslingt und Liliom ersticht sich mit dem Messer, um Schmach und Strafe zu entkommen. Im Jenseits jedoch wartet ein Selbstmördergericht auf ihn, welches ihm nach sechzehn Jahren Fegefeuer eine zweite Chance auf Erden verspricht. Er darf seine Tochter Luisa kennenlernen, der Mensch kann sich doch verändern, oder?

In Ferenc Molnárs parabelartiger Vorstadtlegende von 1909 ähneln die Menschen Schießbudenfiguren, ungehobelt und fragil zugleich. Christina Tscharyiski inszeniert eine längst morbide Karussell-Landschaft, in welcher die Menschen ihre erfahrene Gewalt in einem ewigen Kreislauf zu reproduzieren scheinen, jedoch die kommende Generation endlich das Schweigen darüber bricht.

Von Amely Joana Haag

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