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In den finsteren Zeiten
Wird da auch gesungen werden?
Da wird auch gesungen werden.
Von den finsteren Zeiten.
Die obigen Zeilen verfasste Bertolt Brecht 1939 im dänischen Exil. Sie sind ebenso wie sein bekanntestes Gedicht „An die Nachgeborenen“ Teil der „Svendborger Gedichte“. Das ist jener Gedichtzyklus, in dem die inneren Konflikte des Schriftstellers, das Leben im Exil, die Flucht vor der nationalsozialistischen Diktatur und die daraus resultierende Hilflosigkeit im Widerstand gegen Hitler-Deutschland den Schwerpunkt bilden.
Worüber wird heute gesungen? Oder sagen wir gerappt? Wie schlecht sind die Zeiten für Lyrik? Wie geht es den Nachgeborenen heute, an die Brecht appellierte nachsichtig zu sein? Wana Limar, das wohl spannendste Gesicht des deutschen Fernsehens, nutzt ihre Reichweite in den sozialen Medien, um auf die Situation von Geflüchteten aufmerksam zu machen wie selbstverständlich. Das Rapduo "Zugezogen Maskulin" formuliert Fragen zur deutschen Gegenwart in einem aggressiven und klugen Ton. Sie kämpfen gegen Apathie und Mittelmäßigkeit. Nur Lärm oder auch Aufschrei? Nur Pop oder auch Subversion?
Gemeinsam mit Kat Kaufmann und Sascha Ehlert durchschifft der erste Wettersalon am Berliner Ensemble die Frage nach den Formen und Möglichkeiten von Engagement in Krisenzeiten und sucht, ganz unseren Deutschlehrern verpflichtet, nach dem, was Brecht uns damit sagen wollte.