Beide werden in der Spielzeit 2023/24 je zwei Inszenierungen sowie weitere Formate wie Themenschwerpunkte, Diskussionen und performative Experimente am Berliner Ensemble erarbeiten. Seit 2022 läuft am Berliner Ensemble unter dem Titel WORX ein Nachwuchsförderprogramm, das jungen deutschen und internationalen Regisseur:innen für ein Jahr lang eine Festanstellung bietet und die Möglichkeit, eigene Arbeiten im Werkraum umzusetzen.
Alireza Daryanavard ist Performancekünstler und Regisseur, geboren in Iran. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Schauspieler und Regisseur, die ihn auf landesweite Bühnen in Iran sowie zahlreiche Festivals führte, unterrichtete er auch Nachwuchstalente und baute ein Untergrundtheater auf. Seit 2014 lebt er in Österreich und hat eine eng mit politischem Aktivismus und Recherchearbeiten verbundene Theaterpraxis entwickelt. 2017 erhielt er das Start-Stipendium des Bundeskanzleramts Österreich für Darstellende Kunst. Seit 2022 ist er Mitglied im Beirat für darstellende Kunst des Bundesministeriums für Kunst und Kultur Österreichs. 2019 war Daryanavard Stipendiat des Heidelberger Stückemarktes, 2020 und 2022 erhielt er Nominierungen für den Nestroy-Theaterpreis.
Heiki Riipinen, in Norwegen geboren, studierte Schauspiel an der Norwegischen Theaterakademie und Regie an der National Danish School of Performing Arts. Er ist als Regisseur, Schauspieler, Autor, Dramaturg, Kostümbildner, Drag Queen, Kurator und Dozent tätig. Seine Performances nutzen das Theater als Raum der Begegnung und stellen das Miteinander als künstlerische Erfahrung und die Herausforderung des Zusammenlebens als zentrales Drama in den Mittelpunkt. Riipinens Arbeiten wurden an Bühnen wie den Münchner Kammerspielen, dem Thalia Theater Hamburg und dem Black Box Teater sowie auf Festivals gezeigt. Als Mitglied des Kollektivs by Proxy war er künstlerischer Leiter des dänischen Teater Momentum und Hauskünstler am Theater Freiburg.
Der WORX-Jury für die Auswahl zur Spielzeit 2023/24 gehörten die Dramaturgin Anita Augustin Huber, die Regisseurin Yana Ross sowie die beiden Leiterinnen von WORX Clara Topic-Matutin und Karolin Trachte an.
Werkschau für den Jahrgang 2022/23 im Juni
Zum Abschluss des ersten Jahrgangs werden die Arbeiten von Uršulė Barto und Fritzi Wartenberg am 16. und 17. Juni in einer Werkschau im Neuen Haus zu sehen sein. Die vier Inszenierungen entstanden alle aufgrund von Texten zeitgenössischer Autorinnen, darunter auch eine Uraufführung. Zusammen ergeben sie ein eigenes Panorama starker gegenwärtiger und feministischer Stimmen, welche die gesellschaftlichen Zuschreibungen von Geschlecht, Identität und die daraus resultierenden strukturellen Raster offenlegen