© Thomas Schröder/MMK Frankfurt

Ersan Mondtag

Ersan Mondtag wurde 1987 in Berlin geboren und arbeitet zwischen den Feldern Theater und Musik, Performance und Installation.

Er hospitierte zuerst bei Thomas Langhoff, Frank Castorf und Claus Peymann, assistierte dann bei Vegard Vinge, bevor er 2011 an die Otto Falckenberg Schule nach München ging. Das Studium brach er nach zwei Jahren ab und gründete in München 2012 das "KAPITÆL ZWEI KOLEKTIF", konzipierte im Kollektiv Dauerperformances, experimentelle Partyformen sowie interdisziplinäre Theaterarbeiten, zuletzt "Party #4 – NSU" im Mixed Munich Arts (MMA). Für die Schaustelle der Pinakothek der Moderne realisierte er mit Olga Bach "KONKORDIA", eine neuntägige Dauerperformance. Über die Performance "Party # 4 – NSU" (2015) schrieb Rita Argauer in der Spex: "Wenn man den Schauder, den einem die Kombination von Party und den NSU-Morden über den Rücken jagt, einmal abgeschüttelt hat, verbirgt sich hinter den Veranstaltungen des Münchner Kapitæl Zwei Kolektifs um Ersan Mondtag ein interessantes Angebot neuerer Popkultur: die Dokumentarparty. Die Performance-Truppe schlägt eine Art realpolitische Keule in den Hedonismus des Nachtlebens, ohne dabei den Sinn der Clubkultur zu verraten. Der Wirklichkeitseinschlag gerät bei der NSU-Party zum Horrorkabinett. Im Club Mixed Munich Arts wurde aus den Gerichtsprotokollen des NSU-Prozesses ein Theaterstück geformt, dessen monströser Wirklichkeitsanspruch durch den Partykontext noch mehr zu schockieren wusste. Gleichzeitig erscheint die Dokumentarparty fast als einzig angemessene Möglichkeit der Reaktion, wenn eine Ecke weiter Beate Zschäpe nicht mehr U2 hört, sondern im Gerichtssaal sitzt."

In der Spielzeit 2013/14 war Ersan Mondtag Mitglied im REGIEstudio des Schauspiel Frankfurt und inszenierte dort "2. Sinfonie" (2014 beim "radikal jung" Festival), "Das Schloss" und "Orpheus#" (2015 beim "radikal jung" Festival in München). 2015 entstand am Staatstheater Kassel sein Stück "Tyrannis", mit dem Ersan Mondtag zum Berliner Theatertreffen 2016 eingeladen wurde. Weitere Gastspiele, u.a. erneut beim Festival „radikal jung“, folgten.

Das Fachmagazin "Theater Heute" kürte Mondtag zum Nachwuchsregisseur des Jahres 2016. Gleichermaßen wurde er in den Kategorien "Bühnenbildner und Kostümbildner des Jahres" ausgezeichnet. Seine Inszenierung "Die Vernichtung" (Text: Olga Bach), die am Theater Bern produziert wurde, brachte Mondtag die zweite Theatertreffen-Einladung in Folge ein. 2017 kürten ihn die Kritiker in einer Umfrage von Theater Heute zum "Kostümbildner des Jahres". Die Kollegen von der Deutschen Bühne wählten ihn zum "Bühnenbildner des Jahres".

Am 9. Februar 2018 wurde am Theater Dortmund "Das Internat" uraufgeführt, für dessen Inszenierung Mondtag erneut eine Einladung zum Berliner Theatertreffen erhielt. Am Berliner Ensemble inszenierte Mondtag in der Spielzeit 2019/20 Bertolt Brechts "Baal" als Saisoneröffnung und in der Spielzeit 2020/21 "Wagner – Der Ring des Nibelungen (A Piece Like Fresh Chopped Eschenwood)" (Text: Thomas Köck). Seine Neuproduktion von Langgaards "Antikrist" wurde im Januar 2022 an der Deutschen Oper Berlin aufgeführt. Zu den weiteren Höhepunkten des Jahres 2022 gehören die Neuproduktionen von "Der Freischütz" für das Staatstheater Kassel und "Der Vampyr" für die Staatsoper Hannover. Ersan Mondtag lebt in Berlin. Er inszeniert u.a. am Thalia Theater Hamburg, am Berliner Ensemble, am Maxim Gorki Theater, am Theater Bern und an den Münchner Kammerspielen.

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Aktuelle Produktionen

Woyzeck von Georg Büchner

als Regie & Bühne

Bisherige Produktionen

Die letzte Station von Ersan Mondtag als Regie

Baal von Bertolt Brecht als Regie und Bühne und Kostüme

wagner - der ring des nibelungen Von Thomas Köck mit Musik von Max Andrzejewski als Regie/Bühne