Backstage

Johanna, Märtyrerin und Heilige

Dušan David Pařízek inszeniert Bertolt Brechts "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" mit Kathleen Morgeneyer und Stefanie Reinsperger in den Hauptrollen. Wir haben uns für Sie auf der Probebühne schon einmal für Sie umgesehen. 

Moritz Haase (Fotos) | 13.02.25

© Moritz Haase

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Der reguläre Vorverkauf für alle Vorstellungen im März bis 6. April läuft! Unsere Theaterkasse hat montags bis samstags von 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr für Sie geöffnet.

Chicago 1930: die Viehbörse wird vom "Fleischkönig" Mauler kontrolliert, die Fabriken sind geschlossen. Johanna Dark will den hungernden Arbeitern helfen, sie will wissen, wer an deren Elend schuld ist. In ihren drei Gängen "in die Tiefe" begegnet sie Mauler und glaubt ihn zur Menschlichkeit zu bekehren. Zunächst will er die Fabriken wieder öffnen, den Arbeitern wieder Lohn und Brot verschaffen. Doch Johanna wurde getäuscht. Die Kälte, die Armut, den Hunger der Arbeiter – Mauler nimmt sie in Kauf, als er die Chance sieht, die anderen Fleischfabrikanten zu erpressen. Johanna kommt zur Einsicht, dass nur "Gewalt hilft, wo Gewalt herrscht"! Doch damit ist sie schon nicht mehr zu hören, sie wird übertönt von den Gesängen, die die Kapitalisten anstimmen, sie erklären sie darin, jetzt da sie unwirksam ist, zur Märtyrerin, zur ihrer "heiligen Johanna der Schlachthöfe".

Bertolt Brecht verfasst das Stück zwischen 1929 und 1931, inmitten der Weltwirtschaftskrise und der daraus entstehenden Massenarbeitslosigkeit, es zählt zu einer Reihe von Stücken und Fragmenten, in denen sich Brecht mit der Spekulation mit lebenswichtigen Gütern beschäftigt. Die beiden faustisch verbundenen Figuren im Zentrum, Johanna und Mauler, sind in der Inszenierung des tschechischen Regisseurs Dušan David Pařízek, zwei Frauen: Kathleen Morgeneyer und Stefanie Reinsperger.

Wir haben uns für Sie bereits in Dušan David Pařízek Bühnenbild und während der Proben auf der Probebühne für Sie umgeschaut.