Spielerfrauen

von Lena Brasch und Sina Martens
Mit Texten von Laura Dabelstein und Leo Meier
Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
Kontakt & Anfahrt

Theaterkasse

+49 30 284 08 155
theaterkasse@berliner-ensemble.de

Der reguläre Vorverkauf für alle Vorstellungen im Januar bis 2. Februar läuft! Unsere Theaterkasse hat montags bis samstags von 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr für Sie geöffnet.

Nicht nur der öffentliche Übergriff des inzwischen ehemaligen Fußballpräsidenten Luis Rubiales auf die spanische Nationalspielerin Jennifer Hermoso verdeutlicht die Hartnäckigkeit patriarchaler Machtstrukturen im Profifußball. Spielerfrauen können Frauen von Spielern sein – und gleichzeitig Frauen, die „Spielerinnen“ sind. Frauen, die mit Spielern liiert sind, erheben, oft an lebenslange Verschwiegenheitspflichten gebunden, selten ihre Stimme. So stehen sie zwar ebenso im Scheinwerferlicht, dennoch bleiben sie oft unsichtbar, schließlich ist im goldenen Käfig Gleichberechtigung nicht vorgesehen. Gewalt gegen Spielerfrauen, wie etwa im Fall Jérôme Boateng und Kasia Lenhardt, kommt oft erst zur Sprache, wenn es zu spät ist. Zudem provoziert die Veröffentlichung eine Eigendynamik, die das private Leben aufs Spiel setzen kann.

Lena Brasch ist Autorin und Regisseurin. Nach dem Publikumserfolg "It’s Britney, Bitch!" erarbeitet sie nun erneut mit der Schauspielerin Sina Martens einen Abend am Berliner Ensemble.

Er muss der unsterbliche Held auf dem Platz sein, sie die perfekte Spielerfrau auf der Tribüne. Die heteronormative Rollenverteilung wird medial zelebriert, der ökonomische Druck ist enorm, nur was passiert, wenn die menschliche Wirklichkeit schmerzhaft weit entfernt ist vom öffentlichen Image des Traumpaars?

Die Spielerfrau soll schön im Schatten des Spielers bleiben, selbst wenn die Schweinwerfer auf sie gerichtet sind, Gleichberechtigung ist im goldenen Käfig nicht vorgesehen. Das Machtgefälle zwischen Spieler und Spielerfrau wird spätestens dann zum Politikum, wenn Spielerfrauen mit der „Geheimwaffe“ Verschwiegenheitsverpflichtung (NDA) davon abgehalten werden, erlittene Gewalt in ihrer Beziehung zu benennen. Wenn Spieler-Berater:innen, Anwält:innen und Fußballvereine ihren Star schützen, koste es was es wolle und die Idealisierung der Spielerfrau ansatzlos in ihre Stigmatisierung umschlägt. Individuelle Fälle wie Kasia Lenhardt (†) verweisen auf die strukturelle Problematik eines äußerst machtvollen, privilegierten und patriarchalen Systems.

Geschlechtsspezifische Ungleichheit im Profifußball wird zwar zunehmend wahrgenommen, wie die Konsequenzen für den ehemaligen Fußballpräsidenten Luis Rubiales aufgrund seines öffentlichen Übergriffs auf die spanische Nationalspielerin Jennifer Hermoso jüngst zeigten – nur wer erinnert sich nun noch an die Weltklasseleistung der Spielerinnen?

Lena Brasch und Sina Martens setzen nach "It’s Britney, Bitch!" ihre kritische Auseinandersetzung mit popkulturellen weiblichen Mythen spielerisch fort.

von Amely Joana Haag

Digitales Magazin

Trailer

Pressestimmen

"Das Schöne an diesen absolut charmanten und cleveren Abend ist, dass er nebenbei inmitten des Fußball-Comics auch noch ganz unironisch von der Liebe erzählt - besser als jeder Stadionbesuch, erst recht in Berlin, wenn Hertha mal wieder verliert."Süddeutsche Zeitung

"Regisseurin Brasch hat sich entschieden, nicht von den Dramen auf dem Platz zu erzählen, sondern mit feministischem Blick das Männergeschäft Fußball zu durchleuchten."Der Spiegel

"Das Duo Martens und Schneider spielt hervorragend präzise zusammen, oft durchaus mit unterhaltsamem Unterton, der zur Demaskierung eingesetzt wird, etwa wenn beide gemeinsam fast bis zum Hals im Bällebad hocken und darüber sinnieren, ob sie am spielfreien Tag nun ein Cabrio oder doch lieber einen Tesla Cybertruck shoppen gehen sollen. Und sich dazwischen immer wieder perfide die wahren Machtverhältnisse offenbaren."Berliner Morgenpost

"Nach ihrem Erfolgsstück 'It's Britney, Bitch' erzählen Lena Brasch und Sina Martens in ihrem neuen Stück wieder von exemplarischen Frauenschicksalen, die bestätigen, dass das Patriarchat auch in Zeiten von #MeToo keinesfalls abgeschafft ist."nachtkritik.de

"Und wie in ihrer 'Britney'-Show wirbelt die Inszenierung auch jetzt wieder Figuren der Pop-Kultur, klugen Feminismus, Frauenbilder, Männlichkeitsklischees, Glamour-Trash und ein paar grundsätzliche Frage von Einsamkeit, Liebe und Wahrheit sehr lässig und charmant durcheinander."Süddeutsche Zeitung

"In Berlin wird die Theaterpremiere von 'Spielerfrauen' jedenfalls bejubelt wie ein Sieg, an den sich Fans noch in Jahren erinnern werden."Der Spiegel

Mit freundlicher Unterstützung von

Medienpartner