Was von Träumen übrig bleibt

Willy Loman ist einmal erfolgreich gewesen, ein Paradebeispiel für den gelebten Amerikanischen Traum. Dass diese Zeiten vorbei sind, dass eine Familie in sich selbst vereinsamen kann und dass die Fassade bereits zerbröckelt ist, kann er nicht verstehen. In der Audioeinführung erfahren Sie kompakt alles über die Inszenierung "Tod eines Handlungsreisenden."

Johannes Nölting (Text) | 27.09.24

© Jörg Brüggemann

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Vor kurzem tauchte ein Brief Arthur Millers auf, in dem er einer damaligen Studentin Einblicke in das gibt, was ihm beim Tod eines Handlungsreisenden wichtig war. Als zentrales Problem beschreibt er darin ein gesellschaftliches Ideal, das Menschen nicht dafür schätze, was sie gemeinsam für und mit anderen erreichen; sondern vielmehr dafür, was sie „akkumulieren“ – also an Macht, Geld und Status anhäuften. Dieses Ideal, so Miller, führe zu Hass untereinander und begründe schließlich unsere Ängste. Mehr noch: „…ob man darin erfolgreich ist oder nicht, früher oder später wird man sich seiner Leere, seiner inneren Armut und seiner Isolation von der Menschheit bewusst.“ 

Millers Ringen um die Ideale unserer Gesellschaft ist 75 Jahre alt, es ist – so weit weg uns der Beruf des Handlungsreisenden heute auch scheint – genauso aktuell wie die Lügen, die wir uns erzählen, um unser Verlangen nach Macht, nach Sicherheit und nach Anerkennung zu rechtfertigen. Es ist genauso aktuell, wie die Suche nach Vergebung von all den Menschen, die wir opfern für unsere Erwartungen. Aber auch so aktuell, wie die Sehnsucht nach Momenten, in denen Gemeinschaft trotz allem doch möglich ist.

Audioeinführung

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