Ein paar Menschen feiern an diesem Abend Abschied, denn sie beginnen ein neues Leben in einer virtuellen Realität namens „Prima Leben“. Leider handelt es sich um die kostengünstige Basisversion. Die alte Hoffnung, dass eine digitale Welt gegenüber der Wirklichkeit einfach schön sein könnte, Ungleichheit überwinden oder gar frei von Hass und Stumpfsinn sein könnte, ist bald verblasst. Die virtuelle Welt entpuppt sich als ebenso trist wie die alte Realität: Einsame Avatare versuchen sich in einer hyperkapitalisierten Welt ein Leben einzurichten, während Wohnraum, werbefreie Kommunikation und die Chance auf menschliche Beziehungen verschwinden.
"Trostloser geht es jetzt kaum mehr. Wieder mal am falschen Ende gespart, die Person." Die "AI" in "Es kann doch nur noch besser werden"
Ob und wann hier noch ein Mensch mit Menschen spricht, ist schwer auszumachen. Vielleicht sind das alles nur Chatbots, quasi ein wilder Schlagabtausch von Social-Media-Posts und Memes, die auf sich selbst antworten? Hier träumen keine Menschen mehr von einem besseren PRIMA LEBEN Leben – dafür reicht die Fantasie nicht. Hier träumt höchstens der Algorithmus.
Im Stück heißt es: „Vielleicht träumen die Maschinen und Geräte von der Rettung des Planten. Durch Entfernung der Menschen – und das könnte so aussehen …“. Diese launische KI, die hier die Regeln macht, ist jedenfalls nicht mehr der vermeintlich hilfreiche Algorithmus, als der er programmiert worden sein mag.
Es folgt leider ein Downgrade: „Weniger Prima Leben“. Es kann doch nur noch besser werden zeigt eine denkbare, leider nicht allzu ferne Zukunft, in der ein alternativloser Kapitalismus und der technologische Fortschritt eine Welt schaffen, in der Menschen auf die eine oder andere Art überflüssig werden. In einer Welt der Maschinen hat das Menschliche einfach keine Lobby mehr.