FA·MI·LIE, Die

Eine Einführung zum Stück "Mutti, was machst Du da?"

Familie - was bedeutet das eigentlich? Autor und Regisseur Axel Ranisch erkundet mit seinem Ensemble in seiner ersten Sprechtheaterarbeit, was diese kleinste Zelle einer Gesellschaft ausmacht.

von Johannes Nölting | 30.11.23

© Jörg Brüggemann

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Der Trotz und die Liebe, das Nicht-Voneinander-Loskommen, das Ringen mit den Erzeuger:innen und Verwandten, die gegenseitige Fürsorge und Kränkung, die Geschichten und Gespenster, Familienrituale und Leichen im Keller, die wir nie loswerden – wer kennt sie nicht?

Die titelgebende Frage „Mutti, was machst du da?“ ist paradigmatisch, auch für die beiden Lichtenberger Familien, die in der „musikalischen Familiendramödie“ von Axel Ranisch und Paul Zacher aufeinandertreffen: Da ist zum einen die Empörung, die Abgrenzung von der Eltern- und Großeltern-Generation, die mal wieder völlig unverständlich auf ihre Lebensweisheiten und quasi historischen Pragmatismus beharren. Aber zum anderen auch das Fragen, das immerhin noch ein geteiltes Interesse ausdrückt, weil man sich nun mal, gemeinsam in diese Welt geworfen, in Zuneigung bestenfalls, auch umeinander kümmert.

"Manchmal spielt das Leben eben Moll, Elke." Evelyn

Der Ritt durch die Genres, das Hin- und Hergerissen-Sein zwischen Verwandten, dem Wohlbekannten und doch Schrägen, der ersten großen Liebe, Krankheit, Tod und Demenz und das alles mit ein wenig Musik, das ist es, was die Arbeiten Axel Ranischs in seinen Filmen, Büchern und Serien so besonders macht – jetzt auch auf dem Theater.

Axel Ranisch, geboren in Ost-Berlin, inszenierte neben Filmen wie "Dicke Mädchen" (2011) und "Ich fühl mich Disco" (2013) auch regelmäßig Opern. 2018 erschien sein Debütroman "Nackt über Berlin", den er gerade erfolgreich als Serie verfilmte (hier in der ARD-Mediathek verfügbar). Mit seinem Ehemann, dem Autor Paul Zacher, verbindet ihn eine enge künstlerische Partnerschaft, zuletzt erschien von ihnen das mehrteilige Hörspiel "Anton und Pepe" (2021).

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